Eintracht Landshut

Beide Mannschaften boten den 140 Zuschauern am Samstagnachmittag eine, gelinde gesagt, dürftige Vorstellung. Ein Spiel, das keinen Sieger verdient gehabt hätte, endete letztlich 1:0 für die Heimelf, auch weil der Gast aus Landshut zwei 100% Chancen liegen ließ und kurz vor Schluss dafür bestraft wurde.

Trotz der vielen Ausfälle die Coach Heiko Schwarz zu beklagen hatte, stand eine gestandene Bezirksligamannschaft auf dem Platz. Für den verletzten Adis Sistek stand Nurudeen Adeboyejo vorne im Sturmzentrum, konnte Sistek aber nicht wirklich ersetzen. Vor dem Spiel warnte der Coach noch vor Landshut, man werde den Gegner nicht unterschätzen und man wolle zu Hause eine gute Leistung abliefern.

Die Höhepunkte der ersten Halbzeit sind schnell erzählt, drei Schüsse außerhalb des Strafraums wurden in Richtung Landshuter Gehäuse abgegeben, die aber knapp am Tor vorbeigingen. Viel zu umständlich gingen die Simbacher vor, leisteten sich Fehlpässe ohne Ende und so gelang die Eintracht immer wieder in Ballbesitz. Die Gäste selbst an Harmlosigkeit nicht zu überbieten, versuchten ihr Glück über Flanken, aber Christoph Damböck und Anes Husic in der Innenverteidigung agierten mit Bravour. Der größte Aufreger in der 40. Minute, als Ashour Abraham im 16er unsanft vom Keeper Güzel gestoppt wurde und Schiedsrichter Manuel Piermeier zur Überraschung aller auf Foulspiel am Torwart entschied. Auf der Gegenseite hatten die Gastgeber Glück, nach einem Weitschuss vom Spielertrainer Ali Attieh konnte Andi Kirschner das Leder irgendwie an die Oberkante der Latte abwehren (44.). So blieb es beim torlosen Remis und die Zuschauer hofften auf Besserung, wurden aber insbesondere von der Heimelf enttäuscht.

Wo sich die meisten ASCK-Akteure gedanklich von Minute 46 bis 60 befanden, kann nur vermutet werden, aber sicherlich nicht auf dem Platz. Die Landshuter hätten in diesem Zeitraum durchaus in Führung gehen müssen, zwei Großchancen blieben aber ungenutzt. So in der 48. Minute, als sich Marin Luca und Fazil Seferi ungestört durch die Defensivreihen kombinieren konnten und der Ball bei Mladen Bjelobrk landete, der aber völlig freistehend aus zehn Metern in die Arme von Kirschner schoss. Acht Minuten später ein weiterer Ballverlust seitens der Innstädter, Luca Marin zielte aus acht Metern aber zu genau und drosch das Spielgerät an die Unterkante der Latte. Danach stellte Heiko Schwarz um, für Adeboyejo kam Jubril Oseni in die Partie und es wurde etwas besser. Aus dem Spiel heraus gelang den Gastgebern weiterhin wenig, immerhin konnte man den Gast nun aber vom eigenen Tor fernhalten. Lediglich Standards sorgten für etwas Gefahr, so musste TW Güzel zwei Freistöße von Haris Sistek entschärfen und hatte einmal Glück, als Schwarz einen Kopfball aus zehn Metern knapp neben das Tor setzte.

Eine der wenigen sehenswerten Offensivaktionen der Gastgeber hätte fünf Minuten vor Schluss für de Führungstreffer sorgen müssen, aber Ashour Abraham schoss alleinstehend den Landshuter Torwart aus kürzester Distanz an. Zwei Minuten später dann der Siegtreffer: Kevin Grobauer dribbelt sich auf der rechten Angriffsseite wunderbar durch, zieht die Abwehrspieler aus dem Zentrum und steckt den Ball auf den alleingelassenen Haris Sistek durch, der aus zehn Metern überlegt vollstreckt -1:0.

In der 89. Minute zeigte der Schiri dem zuvor eingewechselten Sadriu wegen groben Foulspiels an Heiko Schwarz auf Höhe der Mittellinie noch die rote Karte. Danach war Schluss und der ASCK durfte sich über einen, so ehrlich muss man sein, unverdienten Sieg freuen. Das sahen auch die Trainer so:

Alexander Delpy: „Es war ein sogenannter dreckiger Sieg für uns. Die erste Halbzeit war qualitativ nicht das, was wir uns vorgestellt haben, es waren zu viele Fehlpässe und technische Fehler in unserem Spiel. Unsere Defensive ist gut gestanden, offensiv waren wir aber zu schlecht. Zu Beginn der zweiten Halbzeit waren wir völlig kopflos und hatten Glück, nicht in Rückstand zu geraten. Wir hatten nur so Halbchancen, aber das Superdribbling von Kevin und der souveräne Abschluss von Haris sorgten für den Erfolg, wobei ein Unentschieden schon gerecht gewesen wäre.“ Ali Attieh: „Die erste Halbzeit war ausgeglichen, das 0:0 geht trotz des Lattentreffers in Ordnung. In der zweiten Halbzeit müssen wir das Tor machen, von Simbach kam so gut wie nichts. Ich musste dann verletzungsbedingt umstellen und unser Spielfluss ging verloren. Am Ende des Tages steht dann eine unverdiente Niederlage. Die rote Karte kurz vor Schluss war ein Witz, es war ein minimaler Kontakt da, was auch von Heiko Schwarz so bestätigt wurde.“

Andreas Schreiner