Dingolfing

Dieses Spiel wird den Verantwortlichen beider Vereine lange in Erinnerung bleiben. Neben einem nicht erwarteten 5:1 Erfolg gegen den Mitfavoriten um den Aufstieg werden die Begleiterscheinungen noch länger für Gesprächsstoff sorgen. Um 13:15 Uhr machten sich beide Teams auf der Sportanlage in Kirchberg warm. Eine halbe Stunde vor Anpfiff wurde Schiedsrichter Andreas Poxleitner auf eine durchweichte Rasenfläche aufmerksam. Unverzüglich wurde versucht, die Stelle trocken zu legen. Eine 1m² große Fläche 5 Meter vor einem 16er stand unter Wasser, die Bewässerungsanlage an dieser Stelle war offenbar defekt. Ein Umstand, der vorher niemanden auffiel, zumal die B-Jugend am Mittwoch an gleicher Stelle noch ein Freundschaftsspiel bestritt. Da es Abteilungsleiter Andreas Brodschelm auf die Kürze nicht gelang, die Gefahrenstelle zu entschärfen, entschied das Schiedsrichtergespann, die Partie wegen der durchaus realistischen Verletzungsgefahr in Kirchberg nicht anzupfeifen. Die Beteiligten berieten sich und kurz nach 14 Uhr entschied man sich, die Partie nach Simbach ins Stadion zu verlegen. Schiri Poxleitner gab den Verantwortlichen bis 15 Uhr Zeit, das Spielfeld herzurichten. Ein Kraftakt, aber viele helfende Hände sorgten dafür, dass doch angepfiffen werden konnte.

Die Spieler und die 130 Zuschauer verlegten also nach Simbach und mit einer einstündigen Verspätung startete die Partie. Die ersten Minuten waren die Gastgeber mit den Gedanken wohl noch woanders, Abspielfehler brachten den FC zweimal gefährlich in Tornähe, aber mit vereinten Kräften konnte sich die Heimelf befreien. Doch plötzlich ergaben sich drei Möglichkeiten für den ASCK, aber Ashour Abraham (4. und 6. Min) und Adis Sistek (8. Min). scheiterten aus aussichtsreichen Positionen. Wer solche Gelegenheiten nicht nutzt, dürfte sich nicht über ein Gegentor beschweren, aber zweimal rettete Andi Kirschner gegen Jonas Hofmann (15. und 34. Min), ein weiteres Mal verfehlte Benjamin Sussbauer knapp das Ziel. Das Duell verlief im ersten Durchgang auf Augenhöhe, aber kurz vor der Pause schlug Simbach zu. Einen Gewaltschuss von Haris Sistek konnte der ansonsten gut aufgelegte TW Bogdan Hodoroaba nur nach vorne abklatschen und Ashour Abraham war zur Stelle und beförderte das Leder zum 1:0 über die Linie (40.).

Eine Minute nach Wiederbeginn hätten die Gastgeber bereits erhöhen müssen, aber Kevin Grobauer scheiterte nach schönem Zuspiel von Adis Sistek aus 5 Metern am Dingolfinger Torwart. Besser machten es dann die Teamkollegen A. Sistek und Abraham, die nach tollen Kombinationen innerhalb von 3 Minuten auf 3:0 erhöhten und das Spiel entschieden (54., und 57. Min). Der Gast aus der BMW-Stadt enttäuschte im zweiten Durchgang auf  der ganzen Linie. Das Fehlen einiger Stammkräfte machte sich von Minute zu Minute stärker bemerkbar. So war es wenig verwunderlich, dass der ASCK nach Belieben schalten und walten konnte. In der 70. Minute ein weiterer Treffer: Oseni Jubril mit einem wunderbaren Pass in die Spitze, Abraham nimmt den Ball auf, umkurvt TW Hodoroaba und verwertet zum 4:0. Die Gäste bemühten sich um ein Ehrentor und wurden in der 88. Minute schließlich belohnt. Simon Wippenbeck konnte unbedrängt zum 1:4 verkürzen. In der Nachspielzeit erhöhte Abraham mit seinem vierten Treffer zum 5:1: Nach einem Befreiungsschlag von TW Kirschner lief er alleine auf TW Hodoroabe zu und 20 Meter vorm Tor vollendete er sehenswert mittels Heber. Ein wichtiger Sieg für die Heimelf, die sich nach 5 Spielen nun mit 7 Punkten i Mittelfeld befinden. Bereits am Dienstag reist die Schwarz-Truppe zum Derby nach Pfarrkirchen, ehe am Freitag Spitzenreiter Landau seine Visitenkarte im Simbacher Stadion abgibt.

Heiko Schwarz: „Zunächst möchte ich mich beim Gegner für die Unannehmlichkeiten entschuldigen. Zum Spiel selbst: Es war ein wichtiger und verdienter Sieg. Wir hatten am Anfang zwei Chancen die wir nicht nutzen, da kann das Spiel schon mal kippen. Ab der 20 Minute war es ein offener Schlagabtausch. Am Anfang der zweiten Hälfte hatten wir sofort eine Chance auf 2:0, doch das wurde zu Glück nicht bestraft. Die beiden Treffer danach haben uns natürlich Sicherheit gegeben. Ab da haben wir dann super Fußball gespielt und den Ball und Gegner laufen lassen.“

Florian Baumgartl: „Die personelle Situation ist nicht einfach, wir haben aktuell eine ganz junge Mannschaft. Bis zum 1:0 ist es eigentlich ganz gut gelaufen, der Treffer fiel zum denkbar ungünstigsten Zeitpunkt. Nach der Halbzeit wollten wir rankommen, aber nach dem 2:0 hat man gesehen, dass das Spiel dann so läuft wie es gelaufen ist. Für uns ist das jetzt kein Beinbruch, da wir wissen, dass diese Saison gänzlich unterschiedlich zu Vorsaison ist. Wir wollen uns entwickeln und dann sehen wir weiter. Aber Gratulation an Simbach, die haben das am Schluss gut zu Ende gespielt.“

Andreas Schreiner