ASCK Simbach – TSV Ergoldsbach 3:7

„Not amused“ zeigten sich die Verantwortlichen des ASCK Simbach am Sonntagabend nach einer desolaten Vorstellung im Spiel gegen den TSV Ergoldsbach. Die Darbietung der Mannschaft ist schwer in Worte zu fassen, insbesondere die Defensivarbeit bereitet Grund zur Sorge. Gegen den Vorletzten, der mit bis dato 31 Gegentreffern die Schießbude der Liga ist, ließen die Innstädter jegliche Aggressivität, Ballsicherheit und Spielverständnis vermissen.

Die Partie vor 120 Zuschauern nahm nach fünf Minuten Fahrt auf. Der herausragende Gästekapitän Martin Stoller konnte ungehindert an der 16er-Linie entlang laufen, seinen Abschluss stellte TW Brenzinger aber vor keine Probleme. Im Gegenzug verhalf TW Huber den Simbachern zur Führung, als er eine harmlose Flanke nicht festhalten konnte, Belleri an die Latte köpfte und Alexander Fuchshuber den Abpraller über die Linie beförderte. Kurz darauf aber bereits der Ausgleich, nachdem Jakob Nüßlein den Zweikampf gegen Markus Mayer verlor, dieser auf den völlig freistehenden Christian Reindl passte und unhaltbar zum 1:1 vollstrecken konnte. In der 18. Minute bot sich den Gästen die Chance zur Führung, aber der Schuss von Stoller wurde im letzten Moment noch zur Ecke abgefälscht. Manuel Obermaier köpfte anschließend knapp neben das Tor. Die nächsten Minuten bestimmten die Hausherren und es war nur eine Frage der Zeit, wann der Führungstreffer fällt. Zunächst parierte TW Huber einen Schuss von Belleri, der beim anschließenden Eckball zu wenig Druck hinter den Ball brachte und diesen in die Arme von Huber köpfte (25.). Keine 60 Sekunden später dann das verdiente 2:1: Toller Pass von Zaunseder in den 16er und Christoph Behr netzte durch die Beine des Torhüters ein. Wer nun mit einem Schützenfest gegen die in der Defensive indisponiert wirkenden Gäste rechnete, sah sich getäuscht. Nach einem unnötigen Ballverlust im Aufbauspiel reagierte Stoller blitzschnell und spielte das Leder auf den abermals völlig freistehenden Reindl, der Brenzinger aus fünf Metern keine Abwehrmöglichkeit ließ – 2:2 (29.). Bei dieser Aktion verletzte sich der Torschütze und musste ausgewechselt werden. Bis zum Halbzeitpfiff boten sich Stoller und auf der Gegenseite Fuchshuber noch bei Distanzschüssen die Gelegenheit zur Führung.

Nach einer deutlichen Halbzeitansprache von Coach Heiko Schwarz war man auf Seiten der Hausherren durchaus optimistisch. Aber innerhalb von fünf Minuten konnte der TSV auf 2:4 davon ziehen. Zuerst leistete sich Christoph Damböck einen Ballverlust, Markus Mayer setzte sich im 16er gegen seine Gegenspieler durch und konnte zur Führung einschießen (47.). Zwei Minuten später stand nach einem Freistoß Matthias Schindlbeck völlig frei vor Brenzinger und brauchte den Ball nur noch in die Maschen einschieben. Das Abwehrverhalten der Gastgeber war in diesen beiden Szenen nicht einmal auf A-Klassenniveau. Schwarz reagierte und brachte mit Unterbuchberger und Deniz zwei neue Akteure in die Partie. Die Umstellung zeigte zunächst die erhoffte Wirkung. Zweimal musste TW Huber sein ganzes Können aufweisen, als er gegen Belleri und Behr hervorragend reagierte und den Anschlusstreffer verhinderte. Nach gut einer Stunde musste er sich aber geschlagen geben, einen wuchtigen Kopfball von Belleri nach einem Eckstoß konnte er nicht mehr parieren – 3:4. Was dann von Minute 69 bis 75 im Simbacher Stadion geschah, war schier unglaublich. Zuerst gewinnt ein Simbacher ein Kopfballduell, der Ball landet aber bei Stoller, der frei vor Brenzinger nur noch „Danke“ sagen muss. Danach vernascht Stoller die komplette ASCK-Abwehr und seine Hereingabe nutzt Mayer zum 3:6 (71.). Den Schlusspunkt setzt der Mann des Spiels selbst: Ohne Gegenwehr umkurvt Stoller die Innstädter wie Slalomstangen und sein flacher Abschluss ins lange Eck kann Brenzinger nicht halten (75.). Die faire Begegnung wurde pünktlich vom gut leitenden Schiedsrichter Tobias Szombati beendet. Heiko Schwarz sprach nach dem Spiel von einer „noch nie erlebten Demütigung“.  Nach dem schwachen Auftritt muss am kommenden Sonntag in Altdorf von der Mannschaft eine Reaktion kommen, sonst findet man sich ganz schnell wieder am Tabellenende.

Die Innstädter waren vor Niederaichbach gewarnt, trotzten sie den starken FC Ergolding und TuS Pfarrkirchen jeweils ein Remis ab. Bei strömenden Regen nahm die Partie gleich Fahrt auf. Nach knapp fünf Minuten ergab sich nach einem Einwurf für Christoph Behr die erste Möglichkeit, sein Abschluss im Strafraum ging aber knapp über die Latte. Auf der Gegenseite die große Chance für die Heimelf, aber Andreas Brenzinger parierte mit einem tollen Reflex einen Schuss aus kurzer Distanz (8.). Nach einer Viertelstunde konnte sich auch TW Marvin Wolf auszeichnen, als er einen Kopfball von Behr entschärfte. Zwei Minuten später Glück für Simbach: Jakob Nüßlein im Zentrum mit einem Abspielfehler, die Gastgeber reagieren schnell mit einem Pass auf Wischinski, der von Brenzinger vorm Strafraum nur durch ein Foulspiel gestoppt werden kann. Der Simbacher Schlussmann bekommt für die Aktion „Gelb“, der Freistoß bleibt folgenlos. Die Partie war im weiteren Verlauf ausgeglichen, die nächste nennenswerte Aktion in Minute 22: Über Schlettwagner und Belleri landete der Ball bei Fuchshuber, seine Flanke konnte ins Aus abgeblockt werden. Der daraus resultierende Eckball landete bei Simon Zaunseder, dessen Schuss von TW Wolf an die Latte gelenkt wurde, von dort prallte das Spielgerät zurück ins Feld und Belleri konnte ungehindert zum 1:0 einköpfen. Danach ermöglichte ein schnell ausgeführter Freistoß Fabian Hofbauer die Möglichkeit auf das 2:0, aber er vergab gleich zweimal freistehend vor TW Wolf, der zunächst seinen Abschluss noch parieren konnte, den zweiten Versuch setzte er neben das Tor. Eine Minute später machte es Schlettwagner besser: Schön vorgetragener Angriff über das Zentrum, Belleri spielte das Leder in den Lauf von Schlettwagner, der alleine vor TW Wolf keine Probleme hatte, auf 2:0 zu erhöhen. Kurz darauf ein katastrophaler Rückpass von Behr, Wischinski erläuft sich den Ball und kann nur durch ein Foul gestoppt werden. Den fälligen Elfmeter schießt Dominik Schlecht in die Arme von Brenzinger. Belleri hatte kurz vor der Pause noch Pech, als sein Kopfball am Pfosten landete, im Gegenzug brannte es im Simbacher Strafraum lichterloh, nachdem Schlettwagner mit einem missglückten Kopfball im eigenen 16er die Gastgeber ins Szene setzte, die aber dreimal aus kürzester Distanz an der vielbeinigen Abwehr scheiterten. Hier wäre der Anschlusstreffer durchaus möglich gewesen. In der Nachspielzeit sorgte Behr für die Vorentscheidung, nach einem schönen Flankenball von Schlettwagner ließ er TW Wolf keine Chance und vollstreckte zum 3:0.

Die Halbzeitführung war verdient, aber trotzdem war Vorsicht geboten. Bereits im Spiel gegen Vilsbiburg vergaben die Innstädter einen 3:0 Vorsprung. Zu Beginn des zweiten Abschnitts tat sich nicht viel, Simbach verwaltete die Führung auf dem mittlerweile durchnässten Spielfeld. Wie aus dem Nichts dann der Anschlusstreffer für Niederaichbach durchWischinski, der einen Stellungsfehler von Brenzinger ausnutzte (60.) und ins leere Tor einnetzte. Das war der notwendige Weckruf für die Innstädter, die drei Minuten später durch Alexander Fuchshuber auf 4:1 erhöhten. Die Spielvereinigung war nun endgültig geschlagen und bis zur 80. Minute passierte nicht mehr viel. Erst danach kamen beide Teams wieder zu Möglichkeiten. Belleri scheiterte nach schönem Zuspiel von Enes Deniz an TW Wolf, anschließend verzog er einen Freistoß knapp neben das Gehäuse. Auf der Gegenseite war Brenzinger schon geschlagen, aber Daniel Unterbuchberger konnte noch auf der Linie klären.

Vier Minuten vor Ende der Partie schloss Belleri eine tolle Ballstafette über mehrere Stationen zum 5:1 ab. 120 Sekunden später machten die Simbacher das halbe Dutzend voll: Behr bringt den Ball in den Stafraum aus Schlettwagner und dessen Abschluss von den auf der Linie stehenden Koeferi ins eigene Tor gelenkt wird.

Heiko Schwarz: Für mich ein verdienter und wichtiger Sieg, der vielleicht um zwei Tore zu hoch ausgefallen ist. Wir hatten auch „Matchglück“ in der ersten Halbzeit, als Niederaichbach beim Stande von 0:2 den Elfmeter vergab und auch wie wir einige Chancen ausließ. Wir waren konsequenter und gut vorm Tor.  

Drei Siege in Serie – derzeit läuft es bei den Innstädtern. In einer ausgeglichenen Partie hatte die Elf von Heiko Schwarz das bessere Ende für sich und kam zu einem nicht unverdienten Heimerfolg. Damit verschaffte sich der ASCK wieder etwas Luft im Kampf um den Klassenerhalt.

Bei Simbach kehrten Fabian Hofbauer und Christoph Behr wieder in den Kader zurück, Trainer Schwarz ließ aber seine zuletzt so erfolgreiche Startelf nahezu unverändert und nahm nur Hofbauer anstelle von Matthias Podesser wieder ins Team.

Beide Teams ließen zuletzt mit guten Ergebnissen aufhorchen, Teisbach fegte in der Vorwoche Ergolding noch mit 4:1 vom Platz. Entsprechend selbstbewusst traten beide Mannschaften vom Anpfiff weg auf. Sowohl die Hausherren als auch die Gäste störten den Gegner früh im Spielaufbau und versuchten dann, mit schnellem Umschaltspiel zum Erfolg zu kommen. Den ersten vielversprechenden Abschluss konnte Teisbach für sich verbuchen, Timo Grill verzog einen Distanzschuss aus 18m nur knapp (5.). Kurz darauf wurde es erstmals vor dem Gästetor gefährlich, Alessandro Belleri verlängerte einen Abschlag per Kopf in den Lauf von Alexander Fuchshuber, dessen Schussversuch vom linken Strafraumeck ging aber klar über den Kasten. Weiter ging es wieder auf der anderen Seite, kurz vor der ersten Trinkpause musste die Heimelf einmal ganz tief durchschnaufen. Plötzlich feuerte Grzegorz Derek aus 25m einen Schuss aufs Tor, der Ball wurde länger und länger, senkte sich über TW Andreas Brenzinger hinweg und klatschte zum Glück für die Innstädter nur an die Latte. Nach etwa einer halben Stunde wurden beide Mannschaften auch in der Offensive zielstrebiger. Zunächst forderten die Hausherren vergeblich Handelfmeter. Grill hatte das Leder nach Ansicht der Simbacher im Strafraum mit der Hand abgewehrt, doch die Fahne des SR-Assistenten blieb unten. Gleich darauf hatte Teisbachs Jonas Schreiner die bis dato beste Möglichkeit für seine Elf. Ein Flankenball aus dem Halbfeld wurde von der Simbacher Defensive nur halbherzig geklärt, Schreiner kam an den Ball, dribbelte einige Meter an der Strafraumgrenze entlang und zog ab. Das Leder rauschte nur knapp am linken Pfosten vorbei. Auf der Gegenseite zwang Alexander Fuchshuber den Torhüter der Gäste mit einem Schuss aus spitzem Winkel zu einer Parade. Beim Führungstreffer der Hausherren war Keeper Meissner aber machtlos. Nach einer Balleroberung im Mittelfeld ging es schnell bei den Innstädtern. Der Ball kam zu Alexander Fuchshuber auf der linken Seite, der passte scharf vors Tor, wo Alessandro Belleri freistehend keine Probleme hatte, das Leder zum 1:0 über die Linie zu drücken (38.). Aber passend zum bisherigen Spielverlauf dauerte es nur wenige Augenblicke bis zur prompten Antwort der Gäste. Flanke von der rechten Seite, Jakob Nüßlein klärt das Leder zu kurz, der Ball wird im Strafraum zu Jonas Schreiner durchgesteckt, der Andreas Brenzinger keine Abwehrmöglichkeit lässt und den Ausgleich markiert (41.). Der Gegentreffer schien die Gäste zu beflügeln, der FCT drängte in den Minuten vor der Pause mit Macht auf das zweite Tor und wäre fast belohnt worden. Nach Vorarbeit von Schreiner hatte Franz Gruber viel Platz und zog aus 14m ab, ASCK-Verteidiger Jens Maser konnte seinen Schuss gerade noch vor der Torlinie abwehren. Aber auch die Hausherren ließen nicht nach und hätten noch vor der Pause in Führung gehen können, ja fast müssen. Heiko Schwarz bediente Benjamin Schlettwagner im Zentrum, der leitete direkt weiter auf Belleri, der auf einmal frei vor Keeper Meissner auftauchte, aber der Teisbacher Torhüter blieb Sieger in diesem Duell. So blieb es nach 45 sehr abwechslungsreichen und unterhaltsamen Minuten beim 1:1 Pausenstand.

Nach dem Seitenwechsel verlor die Partie bei hochsommerlichen Temperaturen aber auf einmal immer mehr an Schwung. Beide Mannschaften standen in der Defensive weiter kompakt, es fehlte aber bei den Einheimischen genauso wie bei den Gästen an der nötigen Präzision in der Offensive, es gab viele Ungenauigkeiten und Ballverluste auf beiden Seiten, so dass kaum mehr Spielfluss aufkam und Torszenen in der Folge zunächst Mangelware blieben. Erst kurz vor Ende der Begegnung kam wieder etwas Leben ins Spiel. Fünf Minuten vor dem Ende passte Simon Zaunseder in den Lauf von Alexander Fuchshuber, der auf der rechten Seite auf einmal viel Platz hatte, sein Abschluss verfehlte das Teisbacher Gehäuse nur knapp. Als sich alles schon auf ein Unentschieden eingestellt hatte, schlugen die Hausherren doch noch zu. Freistoß von der linken Seite, der Ball ist lange unterwegs, Keeper Meissner bleibt auf der Linie, so kommt Jens Maser am langen Pfosten zum Kopfball und bugsiert das Leder aus kurzer Distanz zum umjubelten Führungstreffer über die Linie (88.). Dennoch musste der ASCK bis zum Schlusspfiff zittern, den mit der letzten Aktion des Spiels bot sich den Gästen aus Teisbach noch einmal die Riesenchance zum Ausgleich, es gab Freistoß aus 18m zentral vor dem Tor, doch der Versuch geriet zu unplatziert und strich ungefährlich über den Kasten.

Am Ende stand ein etwas glücklicher, auf Grund des Spielverlaufs aber nicht unverdienter Sieg der Innstädter zu Buche, die am nächsten Sonntag in Niederaichbach nachlegen können.